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Auslobung Gert-Triller-Preis für Musikkultur 2024

Leipzig, 19.02.2024

Ziel der Auslobung

Notenspur Leipzig e.V., Musikpavillon Leipzig/ Fa. E. Wiedenmann e.K. und die Agentur für Begleitmusik & Konzerte/Mike Demmig loben gemeinsam den „Gert-Triller-Preis für Musikkultur“ aus. Die Auslober wollen damit die Erforschung und Entwicklung der Leipziger Musikkultur fördern und das finanzielle Engagement von Gert Triller für die Leipziger Notenspur-Initiative würdigen.

Der Widmungsträger des Preises

Gert Triller, geb. 1934, ist im Oktober 2015 nach langer Krankheit 81-jährig verstorben. Er hat den gemeinnützigen Notenspur-Förderverein (jetzt: Notenspur Leipzig e.V.) in seinem Testament als Teilerben eingesetzt, ohne dass der Verein davon wusste und ohne dass vor dem Tod ein direkter Kontakt zum Notenspur-Verein bestanden hätte.

Gert Triller hat fast sein ganzes Leben beim Schwermaschinenkombinat TAKRAF gearbeitet. Dort war er für die Transporte der Schwerlastkräne verantwortlich und oft selbst als Kranfahrer tätig. Viel lieber als in Konzertsälen war er im Grünen unterwegs.

Gert Triller ist Beispiel für die vielen Leipzigerinnen und Leipziger, die nie im Rampenlicht stehen und sich dennoch unbemerkt für Leipzig engagieren. In bester Leipziger Tradition bewirkt Gert Triller auch über seinen Tod hinaus Gutes für Leipzig.

Der Gert-Triller-Preis für Musikkultur wird zum fünften Mal für Arbeiten zur Erforschung der „Musik im Grünen“ in Leipzig ausgelobt.

Inhalt der Bewerbungsbeiträge

Im 19. Jahrhundert entstand eine aus verschiedenen Quellen wie Aufklärung, Naturphilosophie und Romantik gespeiste Bewegung, in der sich auch die Bewohner der Städte wieder als Teil der Natur verstanden und das Naturerleben für alle Bevölkerungsschichten erstrebenswert war. In den Dörfern, Auen und Parks rings um Leipzig entstanden Orte des Verweilens in der Natur, die gleichzeitig dem Kulturgenuss dienten. Kuchengärten, Ausflugslokale und Pavillons waren häufig Orte regelmäßiger Musikausübung. Diese Thematik ist bisher kaum systematisch erforscht worden, so dass viel musikwissenschaftliche und kulturgeschichtliche Erkundungsarbeit zu leisten ist.

Die Ausschreibung im Jahr 2024 bezieht sich auf eine große Parkanlage:

Musik im Grünen: Der Leipziger Palmengarten

Am 29. April 1899 wurde der Palmengarten feierlich eröffnet. Der Bau der kunstgärtnerischen Anlage im Stil eines englischen Landschaftsparks war ein Leipziger Prestigeprojekt mit gesamtstädtischer Ausstrahlungskraft und war weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und geschätzt. Als Besuchermagnet erwiesen sich das Gesellschaftshaus mit Festsaal, der Konzertgarten und das Palmenhaus mit seltenen tropischen Pflanzen.

Die eingereichten Arbeiten sollen auf die folgenden Fragen eine Antwort suchen:

  • Welche Primärquellen, welche Darstellungen gibt es zum Thema?
  • Wo gab es im Palmengarten Gastwirtschaften und Kaffeegärten mit Musik?
  • Von welchen Bevölkerungsschichten wurden sie bevorzugt aufgesucht?
  • Was weiß man über das musikalische Repertoire?

Teilnahmeberechtigung und Einreichung

Dem Anliegen des Erblassers gemäß soll die Auslobung einen breiten Kreis möglicher Interessenten ansprechen. Eingereicht werden können Einzelarbeiten, z.B. von Personen mit musikwissenschaftlichem oder kulturgeschichtlichem Fachwissen, aber auch Gruppenarbeiten, z.B. von Studierenden oder Arbeitsgruppen der Seniorenakademie. Auch umfangreichere wissenschaftliche Arbeiten, z.B. als Bachelor- oder Masterarbeit, sind willkommen.

Einzureichen sind die Bewerbungsarbeiten in digitaler Form auf einem Datenträger und zusätzlich als Printversion. Gliederung und Formatierung sind nicht vorgeschrieben.

Die einzureichenden Beiträge umfassen:

1. den Bewerbungsbeitrag, der mit einer frei gewählten 6-stelligen arabischen Ziffernfolge (Kennzahl) versehen ist;

2. die unterschriebene Teilnahmeerklärung (Einzelperson / Gruppe)  in einem undurchsichtigen, verschlossenen Umschlag, der mit der gleichen Kennzahl versehen ist.

Die Arbeiten sind unter dem Stichwort „Gert-Triller-Preis für Musikkultur 2024“ anonym und kostenfrei für die Auslober unter folgender Adresse einzureichen:

Notenspur Leipzig e.V.
Wintergartenstr. 2, 04103 Leipzig

Einsendeschluss der Arbeiten: 31.06.2024

Als Zeitpunkt der Einsendung gilt der Tagesstempel der Post oder des Kurierdienstes, welcher im Zweifelsfall unwiderlegbar durch die Einreicher nachgewiesen werden muss.

Die Beiträge werden nach Abschluss des Bewertungsverfahrens nicht zurückgesandt, sondern gehen in das Eigentum der Auslober über.

Auswahlverfahren

Die Jury bewertet die Einsendungen hinsichtlich Originalität, Erkenntnisfortschritt, Quellenerschließung sowie Einhaltung der Kriterien guter wissenschaftlicher Praxis. Bei Gruppenarbeiten wird außerdem die inhaltliche Konsistenz der Einzelbeiträge, deren Einbeziehung in die Gesamtaussage und das gruppenspezifische Vorwissen in die Beurteilung einbezogen.

Die Jury wählt die Preisträger im Rahmen einer geschlossenen Sitzung. Die Entscheidung der Jury ist endgültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Preise

Die maximale Gesamtsumme der Preise beträgt unabhängig von der Anzahl der vergebenen Preise 1.500 Euro. Der 1. Preis muss mindestens 750 Euro betragen. Die Jury kann maximal drei Preise vergeben und die Preissumme entsprechend aufteilen. Die Anzahl der vergebenen Preise ist unabhängig von der Anzahl der eingereichten Bewerbungsbeiträge.

Jeweils ein Drittel der Preissumme wird von Notenspur Leipzig e.V. aus der Erbschaft Gert Triller, dem Musikpavillon Leipzig/ Fa. E. Wiedenmann e.K., und der Agentur für Begleitmusik & Konzerte/Mike Demmig, übernommen.

Jury

Die Jury wird von den Auslobern berufen.

Benachrichtigung und Preisübergabe

Die Preisträger werden schriftlich benachrichtigt.
Die feierliche Preisübergabe ist im Spätsommer 2024 geplant.
Außerdem werden die Preisträger auf der Homepage der Veranstalter vorgestellt.

Urheberrecht und Übertragung der Nutzungsrechte

Die Teilnehmer versichern mit dem Einreichen ihrer Beitrage und der unterschriebenen Teilnahmeerklärung, alleinige Urheber des Bewerbungsbeitrages zu sein und über die Wettbewerbsarbeit sowie alle an ihr bestehenden Nutzungsrechte frei verfügen zu können.

Der Veranstalter hat das Recht, die Arbeiten der Teilnehmer unter Nennung der Autoren und ohne weitere Vergütung im Ganzen oder in Auszügen zu veröffentlichen und für die Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen. Das Urheberrecht der Einreicher wird hiervon nicht berührt.

Rückfragen an

Prof. Dr. Werner Schneider, Notenspur Leipzig e.V., E-Mail: schneider(at)notenspur-leipzig.de