Jüdische Notenspuren
Miteinander in Leipzig
Zum reichen Musikerbe Leipzigs gehört die Kultur ihrer jüdischen Bewohner, deren Beitrag vor allem durch die nationalsozialistische Vertreibung nur noch wenig im Gedächtnis der Bürger präsent ist. Diesem verloren gegangenen Erbe durch die „Verortung“ wieder ein „Zuhause“ in unserer Stadt zu geben und sie damit zurück in das Gedächtnis unserer Stadt zu holen, ist Anliegen der Leipziger Notenspur. Das Projekt „Jüdische Musikkultur“ des Notenspur Leipzig e.V. fokussiert in diesem Sinne die Vermittlung von regionalem jüdischem Musikerbe an Kinder, Bürger und Besucher der Stadt Leipzig – möglichst interaktiv, sinnlich und eng verknüpft mit ehemaligen Standorten und Gebäuden in Leipzig, welche deutsch-jüdische Kulturgeschichte erzählen.
Lebendige Erinnerungskultur
Die Erinnerung an das Unrecht gegenüber jüdischen Bürgern und die Auseinandersetzung mit unseren Verhaltensmustern von Anpassung und Ausgrenzung, die das Unrecht möglich gemacht haben, soll nicht zusammen mit den letzten Zeitzeugen sterben. Die Notenspur-Initiative fördert Erinnerungsformen, bei denen die Teilnehmer nicht Zuschauer des Erinnerns, sondern wie in der jüdischen Kultur Mitwirkende und damit lebendiger Teil der Erinnerung werden. Die Verbindung mit der Musik der Verfolgten vertieft dabei den Eindruck. Die einengende Sicht, jüdische Menschen auf ihre Opferrolle im Nationalsozialismus zu reduzieren, ist unzureichend. Die Verfolgungsgeschichte ist auch ein Zeugnis für die Kraft von Solidarität, Anteilnahme sowie kulturellen und menschlichen Werten.
Lehrmaterial und erlebnisorientierte Vermittlung
Die Umsetzung unserer Anliegen bezüglich jüdischer Musikkultur in Leipzig wird ermöglicht durch zwei einander ergänzende Lehrmaterialien für Leipziger Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien, Kinder und Erwachsene: dem „Notenbogen-Entdeckerpass. Jüdischen Musikern in Leipzig auf der Spur“ und „Jüdischen Musikern in Leipzig auf der Spur. Didaktische Materialien“ (siehe hier)