Die phantastische Leipziger Musikgeschichte erlebbar zu machen und mit der Stadt – ihrer Geschichte, ihren Gebäuden und ihren Bewohnern – zu verbinden, ist Anliegen der Leipziger Notenspur.
Eine Spur aus geschwungenen Edelstahlintarsien verbindet die Stationen der Notenspur bereits sichtbar in der Stadt und wird eifrig genutzt. Hörbar gemacht wird die Musikgeschichte durch ein Audioleitsystem, das über verschiedene technischen Plattformen läuft, bisher nur über Telefonanruf, jetzt auch online. Audioguide und App folgen noch, um unterschiedliche Interessen und Nutzungsgewohnheiten bedienen zu können.
Die Hörszenen und Musikbeispiele werden kostenlos bereitgestellt. Notenspur-Initiative als Initiator und Stadt Leipzig als Auftraggeber des Audioleitsystems waren sich von Anfang an einig in dem Anliegen, Kultur allen Bürgerinnen und Bürgern – unabhängig von Ihren finanziellen Möglichkeiten – zur Verfügung zu stellen. Durch die Fördermittel des Freistaates Sachsen zur touristischen Nutzung der Leipziger Notenspur ist dies möglich geworden. Lediglich die Verbindungskosten (Ortstarif, Kosten je nach Flatrate) trägt der Nutzer. Durch die Online-Bereitstellung zum Download bekommt die Nutzung des Audioleitsystems jetzt einen kräftigen Schub, weil sich die Anwendungsmöglichkeiten erweitern und die Kosten verringern.
Leitgedanke des von der Leipziger Notenspur-Initiative und dem Berliner studio klv konzipierten Audioleitsystems ist, dass die berühmten Leipziger Komponisten wie Bach, Mendelssohn, Schumann, Wagner, Lortzing, Grieg und Mahler in der Stadt immer noch gegenwärtig sind. „Wir setzen beim Audioleitsystem kein musikalisches Fachwissen voraus, sondern erzählen anschauliche Geschichten von Menschen, die in unserer Stadt gelebt und Großes geschaffen haben. Dass man per Anruf sogar Anteil an ihrem Alltag nehmen kann, zeigt, wie eng sie zu uns gehören.“, so Notenspur-Initiator Werner Schneider. Ein Anruf bei der Operndirektion? Kein Problem: 0341.86099037 und Sie sind mitten im Streit zwischen Gustav Mahler und Opernintendant Max Stegemann. Oder Mendelssohns Kindern lauschen, die über ihren vielbeschäftigten Vater stöhnen? Diese sind erreichbar über 0341.86099008. Viele weitere interessante Hörszenen und Musikbeispiele stehen bereit zum Download unter <link http: www.notenspur-leipzig.de audio>www.notenspur-leipzig.de/audio oder zum Anruf über die an den Stationsschildern der Notenspur angegebenen Nummern.
Die Erarbeitung und Produktion der Hörszenen durch den BUCHFUNK-Verlag ist eine Erfolgsgeschichte. Ansgar Scholz vom Kulturamt meinst dazu: „Wir sind sehr froh, mit der Firma BUCHFUNK einen Partner gefunden zu haben, der kreativ Hörspielszenen entwickelt hat, in denen auf unterhaltsame Art auch Musikliebhabern neue Details aus Leipzigs reicher Musikgeschichte vermittelt werden.“ Johannes Ackner von BUCHFUNK ist besonders von den vielen Mitwirkenden begeistert: "An den Hörspielen haben fast 100 Menschen mitgearbeitet, darunter 8 Autorinnen und Autoren, 28 deutschsprachige und 13 englischsprachige Sprecherinnen und Sprecher sowie viele Musikerinnen und Musiker. Als Hörspielsprecher konnten wir neben zahlreichen Theaterschauspielern auch den Bassbariton Thomas Quasthoff als Johann Sebastian Bach und Oliver Rohrbeck von ‚Die Drei ???‘ als Robert Schumann gewinnen. Die einleitenden Texte wurden von Christian Steyer gesprochen, bekannt aus der ARD-Serie ‚Elefant, Tiger & Co.‘" Ebenso illuster ist die die Reihe der mitwirkenden Musiker wie Gewandhausorchester und Thomanerchor, Ensemble amarcord und Blechbläser des MDR-Sinfonieorchesters. Eine besondere musikalische Delikatesse sind die in allen Hörszenen versteckten Variationen des Klanglogos der Leipziger Notenspur, das von Stephan König, Olav Kröger und Rainer Lautenbach in das Gewand unterschiedlicher Musikstile gekleidet wurde, z.B. A Cappella Gesang der Renaissance, Musik für Streichquartett der Spätromantik oder einfach nur vor sich hin gepfiffen beim Stöbern in der Musikbibliothek Peters.
Wie sich das Audioleitsystem zu einem Audio-Leitsystem weiterentwickeln wird, ist gegenwärtig schon in Kretschmanns Hof zu erleben. Die Klanginstallation „Stadtklänge“ erlaubt die Zeitreise in die klangliche Vergangenheit Leipzigs. Ebenso wie die Musikstile verändern sich auch die Eigenklänge der Stadt. So kann man den Stadtpfeiffern und den Fuhrwerken der Bachzeit ebenso lauschen wie den Pferdebahnen und dem aus geöffneten Fenstern erklingenden Klavierspiel aus der Zeit, in der Edvard Grieg und Gustav Mahler in Leipzig wirkten. Und wieder ein völlig anderes Klangbild hört man heute auf dem Weg von einem belebten Stadtplatz in eine Fußgängerzone.
Leipziger Notenspur - das ist also auch eine Einladung zur persönlichen Entdeckungsreise in die Welt der Klänge.