Das Finale des großen Musik- und Bürgerfestes zur Eröffnung der Leipziger Notenspur am 12. Mai steigt ab 18.30 Uhr im Museumskomplex des GRASSI. Eines der bedeutendsten Gebäudeensembles des Art Deco in Deutschland bildet den stilvollen Rahmen für eine Mischung vielfältiger musikalischer Genres.
In der Pfeilerhalle erlebt das von der Kulturstiftung Sachsen geförderte Projekt Visual Music seine Premiere. Hierbei geht es um die Begegnung von klassischer Musik und zeitgenössischer Videokunst. Die Notenspur-Initiative bringt damit zwei der künstlerisch aktivsten Gruppen Leipzigs in einem Projekt zusammen. Die Anregung zu dieser Grenzüberschreitung kam aus der Leipziger Designerszene. In mehreren Werkstätten haben sich junge Musikerinnen und Musiker der Hochschule für Musik und Theater und des Gewandhauses und Videokünstler angenähert. Die zugrunde liegende Musik ist in Leipzig entstanden: die Anfangssätze aus dem 3. Streichquartett von Felix Mendelssohn Bartholdy und dem 1. Streichquartett von Robert Schumann. Die entstandenen Arbeiten, die zum Finale der Notenspur-Eröffnung der Öffentlichkeit vorgestellt werden, spiegeln eine große Bandbreite künstlerischer Handschriften wider: Spiel mit Farben und Formen neben gegenständlicher Legetechnik, mit Leipziger Orten verbundene Assoziationen neben der Einbeziehung der Art Deco-Architektur der Pfeilerhalle als Hintergrund für grafische Gestaltungen. Bei fast allen Beiträgen hat sich die eigene Formensprache der Videojockeys unter dem Erlebnis der Musik und der damit verbundenen Originalstätten der Notenspur deutlich verändert. Diese gegenseitige Befruchtung und spartenübergreifende Zusammenarbeit ist ein Anliegen der Leipziger Notenspur. Inka Perl hat z.B. unter dem Eindruck der Atmosphäre der Biedermeierzeit nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für das Wechselspiel von Musik und Design gesucht. Dass das ihrer Arbeit zugrunde liegende 1. Streichquartett von Robert Schumann seine private Uraufführung im Musiksalon des jetzigen Schumann-Hauses zum 23. Geburtstag seiner Frau Clara erlebte, hat sie inspiriert zu einem Fluss aus sich verändernden Kollektionen von Gegenständen der Biedermeierzeit.
Neben Visual Music vereint das Finale der Notenspur-Eröffnung weitere musikalische Delikatessen: BigBand-Sounds der Uni-BigBand im Innenhof, Alte Musik im Zemeliensaal, Chansons und Tänze der 30er Jahre sowie A Cappella-Gesang im Treppenhaus, Improvisationen an der Kinoorgel zu Stummfilmen im Kinosaal, nächtliche Führungen über den Alten Johannisfriedhof, orientalische Musik in der Orientalischen Schmucksammlung und zum Abschluss Mondscheintanz für alle Besucher nach improvisierter Barockmusik - gerne auch im Kostüm.
Die Leipziger Notenspur wird am 12. Mai 2012 mit einem lebendigen und facettenreichen Musik- und Bürgerfest in der Leipziger Innenstadt eröffnet. Es steht unter dem Leitgedanken: „Musik bewegt die Stadt“. Die produktive und wirksame Begegnung zwischen Stadtraum, Musikerbe und Bürgerengagement ist das Anliegen der Leipziger Notenspur-Initiative