Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur

European Music Trails Connected - Netzwerktreffen

Mittwoch, 6. November 2024 in Leipzig

Programm

Inhalte und Vortragende

Anmeldung bis 7.10.2024

In Zeiten erstarkender nationalistischer Tendenzen auf dem gesamten Kontinent, veranstaltet der Notenspur Leipzig e.V. ein Netzwerktreffen, das Kulturakteure aus der Region dazu ermutigen soll, europäische Projekte zu wagen, Verbindungen über Grenzen hinweg zu knüpfen und Europa in den Osten Deutschlands einzuladen.

Keine Region kann kulturell und historisch für sich allein betrachtet werden: ob Händler und Waren entlang der mittelalterlichen Handelsroute Via Regia, Kunstschaffende, Artisten der Messen der Barockzeit oder Studierende der heutigen Hochschulen, heutige oder damalige Flüchtende - die Verbindungen aus Europa nach Mitteldeutschland und zurück sind alt, vielfältig, langlebig und oft fruchtbar. Kaum denkbar die Identifikation mit dem heutigen Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen, ihrem historischen Erbe und ihren Traditionen, ohne auch die europäischen Wurzeln mitzudenken.
Leipzig besitzt ein reiches musikalisches Erbe. Die Stadt war Lebensmittelpunkt und Wirkungsstätte einer Reihe bekannter europäischer Komponisten und Musikerinnen und Geburtsstätte musikalischer Traditionen und Einrichtungen. Neun Musikerbe-Stätten wurden 2018 gemeinsam mit der Leipziger Notenspur als verbindendem Element und den „Europäischen Notenspuren“ als fortlaufendem Projekt mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
Um dieses Musikerbe in seiner Gesamtheit und europäischen Dimension sichtbarer und erlebbar zu machen, setzt der Notenspur Leipzig e.V. seit 2018 mit wechselnden internationalen und regionalen Partnern in mehrjährigen Projektphasen die Europäischen Notenspuren um. Dabei wurde er bereits zweimal im Programm Kreatives Europa der Europäischen Kommission gefördert.

In diesem Zusammenhang stellten sich dem Notenspur Leipzig e.V. Fragen zur Projektfinanzierung auf europäischer Ebene, aber auch zu Synergien zwischen verschiedenen europäischen Programmen und Formaten. Beim Netzwerktreffen „European Music Trails Connected“ möchten wir diesen Zusammenhängen nachgehen und Interessierten aus der Region sowie unseren Projektpartnern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit bieten, sich zu informieren, kennenzulernen und auszutauschen. Fragen zu möglichen Fördermöglichkeiten und Verbindungen unter den verschiedenen Programmen soll genauso Raum gegeben werden, wie dem (Erfahrungs-)Austausch untereinander und dem Knüpfen neuer Kontakte.

Der Fokus der Veranstaltung liegt dabei zunächst auf der Präsentation und Einordnung verschiedener Programme, Plattformen und Fördermöglichkeiten. So konnten als Hauptredende der Präsident von Europa Nostra Deutschland, Dr. Uwe Koch, der Projektleiter der European Heritage Days des Europäischen Rates, Sergei Bazarya sowie die Vertreterin des Creative Europe Help Desks Germany, Sophia Hodge gewonnen werden. Im Anschluss an die Beiträge zu diesen drei Programmen am Vormittag haben Teilnehmende die Möglichkeit aus einem parallelen Angebot zwei für sie passende Veranstaltungen auszuwählen. Hier ist zum einen Raum, den Hauptredenden vertiefende Fragen zu stellen, zum anderen werden aber auch weitere Programme vorgestellt und Workshops zu verschiedenen Themen angeboten. Zwischen und nach den inhaltlichen Beiträgen sowie beim geselligen Ausklang am Abend ist genügend Zeit, um in lockerer Runde Kontakte zu knüpfen und persönliche Gespräche zu führen.

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die ein europäisches Projekt durchführen, planen oder sich einfach über die Möglichkeiten europäischer Kooperationen informieren möchten. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 €. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, eine Anmeldung unbedingt notwendig. Bitte nutzen Sie hierfür bis 7.10.2024 dieses Google-Formular.

Bitte beachten Sie: die Sprache der Veranstaltung ist Englisch!

Programm

Änderungen vorbehalten! Hier können Sie das Programm als PDF herunterladen.

Tagesprogramm                            Vertiefendes Angebot am Nachmittag
Uhr Titel Ort               Uhr Titel Ort
ab 9:30  Registrierung Alte Börse   15:30   Europa Nostra - Dr. Uwe Koch Grüner Salon, Altes Rathaus
10:30 Begrüßung Alte Börse     Creative Europe - Sophia Hodge Tagungslounge, Großer Tagungsraum
10:45 Creative Europe - Sophia Hodge Alte Börse     Kulturrouten des Europarates - Caroline Fischer    fällt aus!
11:50 Europa Nostra - Dr. Uwe Koch Alte Börse     Europa-Projekte für Anfänger - Heike Bronn Tagungslounge, Kleiner Tagungsraum
12:45 Mittagspause Alte Börse        
14:15 European Heritage Days - Sergei Bazarya Alte Börse   16:45 Creative Europe - Sophia Hodge Tagungslounge, Großer Tagungsraum
15:30 Vertiefendes Angebot 1         European Heritage Days - Sergei Bazarya Tagungslounge, Kleiner Tagungsraum
16:45 Vertiefendes Angebot 2       CERV - Jochen Butt-Pośnik fällt aus!
18:30 Ausklang Alte Börse     Austausch europäische Kulturförderung - Henry Krentz & Prof. Werner Schneider Grüner Salon, Altes Rathaus

Das Netzwerktreffen "European Music Trails Connected" findet in der Alten Börse am Naschmarkt 1 in Leipzig statt. Das vertiefende Angebot am Nachmittag findet in nahegelegenen Tagungsräumen in der direkten Nachbarschaft statt.

Vorträge

Bitte beachten Sie: die Vortragssprache ist Englisch!

Europa Nostra ist das größte Kulturerbe-Netzwerk in Europa. Die zivilgesellschaftliche Institution wurde vor über 60 Jahren gegründet und ist in mehr als 40 Staaten präsent. Alljährlich vergibt Europa Nostra in Kooperation mit der Europäischen Union die höchsten Auszeichnungen für außerordentliche Verdienste und Leistungen bei der Bewahrung und Wiederherstellung des kulturellen Erbes in Europa. Europa Nostra Deutschland ist die nationale Repräsentanz der Organisation und in Potsdam ansässig. Sie fühlt sich besonders dem inhaltlichen Ansatz des Mottos Sharing Heritage, also den verbindenden Potentialen im Kulturerbe verpflichtet.

Dr. Uwe Koch ist seit November 2021 der Präsident der deutschen Repräsentanz Europa Nostras. Seit den 1990er Jahren zieht sich das Kulturerbe durch seine berufliche Laufbahn. Er war u.a. Referatsleiter des Landes Brandenburg für Kulturerbe, UNESCO Welterbe, Museen, Erinnerungskultur, Schlößer und Gärten sowie Ko-Initiator und nationaler Koordinator des Europäischen Kulturerbe-Jahres 2018. 2015-2020 war er Geschäftsstellenleiter des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Seit 2020 ist er Beauftragter des Landes Brandenburg für die Kulturentwicklung in der Lausitz.


Die European Heritage Days, ein gemeinsames Projekt des Europarates und der Europäischen Union seit 1999, sind das größte jährliche Kulturevent Europas, das von einer Vielzahl von Akteuren auf dem gesamten Kontinent veranstaltet wird und unter dem Motto “Europa, ein gemeinsames Erbe” Millionen von Menschen erreicht. Die European Heritage Days bilden dabei nicht nur eine Plattform um das Kulturerbe Europas zu stärken und zugänglicher zu machen, sondern bieten auch Förderprogramme und Wettbewerbe. Gerade auch Synergien z.B. mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel, machen die European Heritage Days für unterschiedliche Kultureinrichtungen interessant.

Sergei Bazarya ist Programmmanager der European Heritage Days. Bevor er zum EHD-Team stieß, hatte Sergei Bazarya verschiedene Beratungs- und Managementfunktionen beim Europarat inne und koordinierte und implementierte Programme in den Bereichen zwischenstaatliche Zusammenarbeit, Bildung und Jugendarbeit. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in internationalen Organisationen, hat in der Ukraine, der Tschechischen Republik, Österreich und Frankreich gelebt und gearbeitet und konnte aus erster Hand erfahren, wie internationale Programme zur Entwicklung demokratischer Institutionen und zum interkulturellen Dialog beitragen. Sergei Bazarya hat einen Hochschulabschluss in Geschichte, Soziologie und Management.


Die europäische Förderlandschaft ist vielseitig und ermöglicht Kulturprojekten verschiedene Zugänge zu Förderprogrammen. Unter den EU-Förderprogrammen ist Kreatives Europa KULTUR das einzige Programm, das den Kultursektor explizit fördert. Der Vortrag bietet eine Einführung in das Programm Kreatives Europa KULTUR und seine Förderkriterien. Der Fokus liegt dabei auf dem Förderbereich der Europäischen Kooperationsprojekte, mit dem die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Kulturorganisationen gefördert wird.

Sophia Hodge studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Trier, Paris und Bonn. Seit 2018 arbeitet sie beim Creative Europe Desk KULTUR und berät zur EU-Kulturförderung. Ihre Beratungsschwerpunkte liegen auf den Förderbereichen Europäische Kooperationsprojekte und Literarische Übersetzungsprojekte.


Vertiefende und weiterführende Angebote

Bitte beachten Sie: die jeweilige Sitzungssprache entnehmen Sie bitte der Programmübersicht!

Citizens, Equality, Rights and Values (CERV) – Präsentation und Gesprächsrunde
Das EU-Programm „Bürgerinnen und Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte" (CERV) ist mit mehr als 1,5 Mrd. Euro an Fördermitteln eines der wichtigsten Finanzinstrumente der EU zur Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kommunen und anderen Akteuren. Die Gesprächsrunde bietet ein Überblick über die Fördermöglichkeiten im Programm und legt einen Fokus auf den Aktionsbereich „Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation“. Dieser bietet u. a. Kommunen und Vereinen oder Kultureinrichtungen, die Bürgerbegegnungen oder Projekte zur Städtevernetzung durchführen möchten, eine Chance auf europäische Förderung. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf aktuelle Aufrufe im Programm und klopfen Ihre Projektideen auf Förderfähigkeit in CERV ab.

Jochen Butt-Pośnik ist seit Januar 2018 Leiter der Kontaktstelle Deutschland für das EU-Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ bzw. ab 2021 „Citizens, Equality, Rights and Values“ (CERV). Nach einer Ausbildung als Zimmermann und Diplomstudium der Sozialwissenschaften an der Leibniz-Universität Hannover gründete er das Beratungsbüros „Profondo“ für die Themen Jugend, Europa und Bildung im Jahr 2000 und war Koordinator verschiedener europäischer Projekte. Von 2011 bis 2017 war er Projektkoordinator bei „Jugend für Europa“, der deutschen Nationalagentur für das EU-Programm „Erasmus+ Jugend in Aktion“. Er ist außerdem freiberuflicher Trainer, Prozessbegleiter und Moderator.


Die Kulturrouten des Europarates – ein einmaliges Kulturprogramm zur europäischen Zusammenarbeit
– Präsentation und Gesprächsrunde

Europas reiches Kulturerbe könnte vielfältiger nicht sein! Bräuche, Traditionen und gemeinsame Erinnerungen verbinden Menschen über den ganzen Kontinent. Durch das Reisen auf den unterschiedlichsten Wegen und Routen entwickelte sich über Jahrtausende eine kulturelle Identität, die Europa zu der Gemeinschaft macht, in der wir heute ganz selbstverständlich leben. Seit 1987 zeichnet der Europarat internationale Netzwerke als „Kulturrouten des Europarates“ aus, die diese Routen lebendig werden lassen, indem sie interdisziplinär im Bereich (Kultur-)Tourismus, historische Forschung, Kunst und Kultur, Bürger- und Jugendaustausch zusammenarbeiten. Der Workshop stellt das Programm, die Auszeichnung und ihre Vorteile vor.

Caroline Fischer ist Kultur- und Europasoziologin. Sie ist Geschäftsführerin des Europäischen Kultur- und Informationszentrums in Thüringen und fungiert als Managerin der Kulturroute VIA REGIA, die 2006 vom Europarat ausgezeichnet wurde. Gleichzeitig ist sie Sprecherin der Kulturrouten mit deutschen Mitgliedern und Teil der task force Kulturrouten international.


Austausch zur europäischen Kulturförderung mit SMWK und Notenspur Leipzig e. V. – Gesprächsrunde (deutsch)
Mit dem sich abzeichnenden Übergang in die neue Förderperiode ab 2028 stehen Ausstattung, Aufbau und Funktionsweise des Kulturförderprogrammes Kreatives Europa wieder auf der Tagesordnung. Vor diesem Hintergrund soll in diesem Forum die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch über Erfolge, positive Entwicklungen, aber auch Schwierigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten bei der bisherigen Kulturförderung auf europäischer Ebene geboten werden. Dabei geht es sowohl um mögliche Vorschläge an die EU-Kommission wie auch den beratenden Austausch untereinander.

Henry Krentz ist seit 2021 Referent für Europa und Regionales für den Bereich Kultur im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Nach Ausbildung und Studium erfolgten ab 2008 verschiedene Einsätze als Referent in der Extremismus-Auswertung im Innenministerium der Länder Brandenburg und Hessen bzw. in deren Geschäftsbereich. Ab 2014 Tätigkeit als Referent in der Auswertung Rechtsextremismus im Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums des Innern.

Prof. Werner Schneider ist ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des Notenspur Leipzig e.V. und konzentriert sich auf Projektentwicklung und Netzwerkarbeit. Er hält Vorträge und Fortbildungsveranstaltungen im Schnittgebiet Musikgeschichte und -vermittlung, Kulturmanagement, Erinnerungskultur, Stadtgeschichte sowie Stadtentwicklung. Im Hauptberuf Physiker erfuhr er vor der friedlichen Revolution zahlreiche Brüche in seinem Lebenslauf, bevor er dann ab 1991 eine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Leipzig und TU Dresden antreten konnte. Er ist zudem Gastwissenschaftler am Institut für Stadtentwicklung der Universität Leipzig.


Europa-Projekte für Anfänger – Wie komme ich in den Austausch? - Workshop (deutsch)
Die europäische Gemeinschaft lebt von vielfältigen Beziehungen. Neben staatlichen Kontakten und denen großer europäischer Institutionen sind es auch bürgerschaftliche Austauschprojekte, kleinere inter-nationale kulturelle Veranstaltungen oder der vom lokalen Verein organisierte Jugendaustausch, die diese Beziehungen mit Leben füllen. Im kollegialen Erfahrungsaustausch gehen wir in diesem Workshop Fragen nach wie: Wie finde ich Partner? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für kleine Projekte? Wie viel Vorlauf braucht die Planung? Wer sind meine Ansprechpartner vor Ort? Ziel des Workshops sind Inspiration und Anregungen, um das eigene europäische Projekt voranzubringen.

Heike Bronn ist seit Jahrzehnten im Kultur- und Musikbereich tätig. Die studierte Kulturpädagogin (Universität Hildesheim) ist – nach Stationen beim Landesmusikrat Niedersachsen, dem Musikpodium Stuttgart und der Hochschule für Musik und Theater Leipzig – seit 2003 selbständige Kulturmanagerin und Inhaberin der Agentur Dreh- und Angelpunkt – Kulturprojekte. Ihre Schwerpunkte sind Organisation von (internationalen) Musikveranstaltungen, Förderanträge/Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2014 ist sie als Gutachterin für EU-Förderprojekte (Kooperationsprojekte, Pan European Cultural Entities) für die Education, Audiovisual and Culture Executive Agency (EACEA) tätig.

ANMELDUNG

Anmeldefrist: 7.10.2024


Ansprechpartnerin:

Notenspur Leipzig e.V.

Antje Rademacker, Projektkoordinatorin Europäische Notenspuren

musictrails@notenspur-leipzig.de


Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

European Music Trails Connected wird gefördert durch: